Freitag, 9. Januar 2015

Ja ja, das liebe Facebook

Vom Facebook-Verhalten befreundeter Menschen kann man oft Rückschlüsse auf Begebenheiten und Eigenschaften ziehen, die man so gar nicht wissen wollte. Manchmal wird rundum nur genervt. Aber meist vergisst man eh das, was man gerade gelesen hat in den folgenden Minuten. Doch manches bleibt in den Gedanken und man vergisst sie nicht gleich, oder sie tauchen Tage später wieder im Hinterstübchen auf.

Der Hauptgrund ist die Erregung von Aufmerksamkeit, wie wir alle wissen - ich schließe mich da nicht aus. Aber wollten wir wirklich wissen, wann jemand einkaufen war, an welcher Krankheit irgendwer leidet, wessen Oma gestorben ist, oder was es zu essen gab? Oder noch schlimmer: was das Produkt auf einem stillen Örtchen war und wie es genau aussah?

So egal ist das eigentlich, wie wenn in Scheibbs ein Fahrradl umfallt oder ein Reissack in China, stimmt!

Dennoch tun wir es, die einen in Form von Fotos, die anderen in Form von Worten. Und die, die nichts zu sagen haben, oder deren Orthographie mir graue Haare wachsen lässt, posten fremde Bilder, Videos und Zeitungsausschnitte und verstoßen da gegen so manches Copyright. Manches ist Verzweiflung oder auch pure Angabe, aber: Hauptsache man bekommt Aufmerksamkeit, Likes und bestenfalls Kommentare.

Manche sind in dem Bereich Selbstmarketing und Narzissmus schon sattelfest, andere stecken mit der Vermarktung noch in den Kinderschuhen. Am liebsten sind mir diejenigen, die irgendein Bild teilen, weils ja so süüüß ist und dabei übersehen, dass dies von einem Kreditvermittler kommt, der so ins Geschäft kommen möchte. Und diese Besserwisser kann ich gar nicht leiden, diejenigen nerven total, die auf alles und jenes ihren Senf draufgeben müssen, ohne gefragt worden zu sein und deren Worte wieder so wurscht sind, wie das oben besprochene Fahrradl.

Dass die oft zitierte Netiquette in letzter Zeit zu wünschen übrig lässt, wäre wieder ein anderes Thema. Scheinbar trauen sich Menschen, die hinter einem Monitor sitzen, mehr (und vor allem frecher) von sich zu geben, als im realen Leben.

Und nun muss ich weg, habe ja heute noch nichts auf Facebook gepostet *lach*

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