Ein seltsamer Tag. Seit einiger Zeit beschäftigen mich Sachen, die mich eigentlich gar nichts angehen, zu denen ich aber um Rat gefragt wurde.
Meine Eltern besitzen ein Grundstück an einem See, dessen Eigner die rundumliegenden Seeparzellen verkauft hat. Nur der See gehört ihm noch und ein großes Stück, das er nicht veräußert hat (was aber nichts zur Sache tut). Jetzt hat er eine Klage von einem bekommen, der eine Parzelle am See besitzt. Dazu muss man wissen, dass besagtes Grundstück schon mehrere Eigentümer hatte. Diese Vorgänger haben anscheinend in der Vorzeit immer wieder den Grund in Richtung See angeschüttet und sich das Grundstück dadurch vergrößert. Was aber nichts an der Grundstücksgrenze ändert, denn die ist ja durch den am Vermessungsamt aufliegenden Plan ersichtlich.
Nun will der jetzige Besitzer dieser Parzelle sein Eigentum verkaufen und hat eine Immobilienfirma damit beauftragt, die haben scheinbar das Grundstück nachvermessen. Klar ists jetzt größer als vorher, weil aufgeschüttet. Bei
Latifundien, wo es Zäune gibt, die am Land liegen, ist sowas ja gar nicht möglich. Aber dass sich einer "
seinen" Grund und Boden in den See hinein vergrößert, das gibt mir zu denken. Also im Normalfall würde der See-Eigner seinen Anspruch geltend machen, im (für den Parzellenkäufer) schlechtesten Fall würde er das Gericht bemühen, weil sich der Käufer halt was angeeignet hat, das ihm nicht gehört. Ersitzen nennt man das.
In diesem Fall ists umgekehrt. Der Parzellenbesitzer klagt den Seeeigentümer darauf, weil sein Grundstück laut Vermessungsamt zu klein ist. Seltsam, oder?
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Und dann war da noch der heutige Besuch beim Röntgenarzt. Ich soll am Freitag mit dem Befund vom vorigen Jahr wieder kommen, damit man etwaige Veränderungen checken kann, da sind klärenswerte Gewebeteile dabei - aber die hatte ich schon letztens. Irgendwann ist man draufgekommen, dass die Mama und ich an der gleichen Stelle solche Sachen haben. Aber heute? Die Mama muss unbedingt ins Krankenhaus zur Biopsie. Und ich soll
nur am Freitag wieder kommen. Hat sie nicht schon genug mitgemacht in den letzten Monaten und Jahren?
Da ist mal der Ärger mit dem Mann, meinem Vater. Der immer nur an sich denkt und keinen an sich ran lässt. Ein Kriegsjugendlicher, der mit 14 eingezogen wurde und in russische Folter fiel. Klar, wir können das nicht nachvollziehen, aber das Ganze ins ganze Leben zu tragen und immer der Arme, Unverstandene zu sein ist auch nicht okay. Dann die für sie viel zu früh verstorbene Mutter, der Verlust ihres geliebten Enkelsohnes (meines Sohnes!), oder die Tatsache dass sich ihre Mutter in den Kriegsjahren statt ihr für die Russen zur Verfügung stellte, nur damit ihre Tochter nicht vergewaltigt wird. Und was war da nicht noch alles. Der arge Zustand nach der Gürtelrose im August zB, die vielen Schmerzen, die Tatsache, dass sie plötzlich so entkräftet war, dass ich sie ins Krankenhaus bringen musste.
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Was macht mich eigentlich seit gestern so traurig? Die Vorahnung zum heutigen Termin? Gewisse Sehnsüchte oder die Tatsache, dass Männer manchmal das "fliagerte" haben, mehr reden als zuhören und dass man manchmal auch gar nicht dazu kommt, das Wichtige zu erzählen, weil triviale Geschichten die Oberhand haben?
Ich hab irgendwie das Heulende .....