Montag, 24. Juli 2017

Bad Times!

Hinter mir liegt eine schwere Zeit.

Begonnen hat es im Februar, da war mein lieber Papa plötzlich sehr schwach, hatte sehr arg geschwollene Beine und ich musste nach Wien, um mit ihm - nach dem Besuch des Hausarztes - zur Internistin zu fahren. Die Internistin, die nur in der nächsten Quergasse ordiniert. Den Fußweg von ca 200 Metern hat er zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr geschafft. Ab dann war ich (mit wenigen Ausnahmen) täglich bei ihm.

Dann kamen wöchentliche Kontrolluntersuchungen, es wurde festgestellt, dass er "Wasser in den Beinen" hatte und sein Herz Schwierigkeiten machte, weil "es flimmerte". Mit seinen 90 Jahren - den Geburtstag hatte er noch Anfang März gefeiert - war er vorerst noch gut beieinander. Aber irgendwie ging es dennoch rasend bergab mit ihm. Es war furchtbar, ihm zusehen zu müssen, wie er keine Luft bekam.

Wir haben alles zwar "mitbekommen", aber nicht wahr haben wollen, dass es ihm nicht sooo gut ging.

Wir haben dann erst spät damit begonnen, es zu verstehen, dass es zu Ende geht. Aber erst dann, als er nach einem Schwächeanfall - er wollte duschen gehen, "weil er das immer alleine gemacht hat" - im Bad zusammengebrochen ist, und wir ihm nicht mehr auf die Beine helfen konnten. Dann mussten wir seinem Wunsch entgegen handeln. Er wollte weder in ein Krankenhaus, noch sonstwohin, nicht einmal mehr zum Arzt. Die Rettung hat ihn aber dann mitnehmen müssen und ihn auf die Palliativ-Station in Lainz gebracht.

Dort hat er noch nachts zu sprechen begonnen, dem Arzt noch erzählt, dass er so gerne Bier trinkt. Der Arzt hat ihm auch noch eins gebracht, er wollte es aber nicht mehr trinken.

Seine Aussagen, dass er den kommenden Sommer nicht mehr im Sommerdomizil Baden verbringen wird,  haben wir nicht Ernst genommen. Die Mama hat erst vor ein paar Tagen gesagt, dass der Papa schon eine Weile lang gesagt hat, dass er 2017 sterben wird.

Und so war es. So sollte es sein. Am 30. Mai 2017 - nach fast einer Woche auf der Station - ist er für immer eingeschlafen.

Ich bin wie traumatisiert. Er fehlt mir.

Und die Mama hat anscheinend auch was abbekommen, es ist wie eine Schockdemenz, es ist unpackbar ....

Wie soll das bloß weiter gehen?