Dienstag, 16. Februar 2010

Seltsam 3

Baden in Bewegung, die Konditorei am Josefsplatz um 5.45h morgens überfüllt. Junge Leute in Ballkleidern und Anzügen warten aufs Frühstück oder auch auf den Bus. Autofahrt nach Hause, wo es um 6.00h morgens noch Würsteln gibt, oder "schon". Schlafen. Mittags gehts wieder los, Tochter zum Bahnhof, mich zu Besorgungen. Also nur schnell angezogen, die Halbschuhe (wieder mal) angezogen und los. Heimgekommen um 18h abends. Sechs (!) Stunden später, hehe.

Was passiert ist? Viel und doch wieder nichts. Denn alles sperrt zu an einem Faschingsdienstag in Baden. Die Volksbank, die Hypo, der Friseur, das Solarium, das Fitnessstudio, die Trafik und eigentlich alle Geschäfte. Aber überall gabs was. Auszüge auf der Bank, Krapfen und Getratsche sonstwo. Nur Libro & Co die haben was - zumindest haben sie offen. Zugeschlagen dann beim Chinesen: knusprige Ente und knusprig gebackene und flambierte Erdbeeren.

Spaziergang durch die Badner Stadt, Wahnsinnige gesehen, die Ohren zugehalten - denn DJ Ötzi in dem einen Ohr schlägt sich mit bösem Technosound im anderen. Dazwischen Ratlosigkeit, hunderte verkleidete Narren und die Frage, was etwa einen 30jährigen Mann wohl dazu bewegt, im Cowboyoutfit zu erscheinen. Oder die ca 70jährige Frau im Clownkostüm - die weiße Farbe durchzogen mit einem engen Gitternetz an Falten. Warum hüpfen so viele Oldies auf der Straße herum, bewegen sich peinlichst, wackeln mit dem Allerwertesten. Junge Dinger besoffen, richtiggehend "blattlwaach".

Kaffee beim Lehner, über Leute wundern, die zu zweit an einem Sechsertisch sitzen und man sich nur mit Müh und Not dazu quetschen darf. Plärrende Kinder, schreiende Babies. Warum können Eltern die armen Zwerge nicht einfach nach Hause bringen, so müde, hungrig und durchgefroren wie sie sind. Stattdessen sitzen sie - humbatätaräää - mit ihnen in verrauchten Lokalen. Unpackbar. Der Kellner ist hektisch und übernervös genervt und vor allem derbst böse. Hätt er halt was Gescheiteres glernt.

Restspaziergang zum Auto, ein alter Mann mit einem Rollator kommt uns entgegen und irgendwie wird er immer schneller. Ich sage noch "langsam, langsam", da ist es schon geschehen. Er stürzt mitsamt dem Ding an eine Hausmauer, tut sich weh. Wir versuchen zu helfen und merken, dass er total entkräftet ist und nicht mal reden kann. Wir helfen ihm weiter und stützen ihn bis zum Prokop, da ist es warm und vor allem kann er da sitzen. Dann kann er uns auch schon besser antworten und weiß auch seine Adresse wieder, zu der wir ihn dann mit einem Taxi bringen, ihm bis in den Aufzug helfen. Guad is gangen, nix is gschehn. Wir sind um eine Erfahrung - und vor allem um eine gute Tat reicher. Eigentlich ist das schön, wenn man jemandem helfen kann :)

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