Mittwoch, 5. Juni 2013

AMS (neverending story?)

Wundern muss ich mich.

Habe einen Intensivkurs für eine Bekannte angeboten, die kurz vor der Pension steht und derzeit arbeitslos ist. Das AMS will sie auf eine Schulung schicken, doch haben sie keine passende gefunden, als sie da so mit ihrem Berater zusammensaß. Alles was er anbot, war nicht das richtige, weil der erste Kurs nur Deutsch, Mathematik und Allgemeinwissen beinhaltete und ein Computergrundkurs nicht so recht in Frage kommt. Sie braucht höchstens eine Auffrischung, ist selbst im Excel firm und kann auch Formeln erstellen.

Das einzige was ihr fehlt, wäre die Einschulung für eine Bausoftware. Das hab ich nun angeboten unter Berücksichtigung der Kosten, die zahlen ja nur eine gewisse Summe. Also haben wir uns auf einen 2-Wochen-Kurs geeinigt, speziell auf sie zugeschnitten. Den Kostenvorschlag habe ich übrigens schon einmal überarbeitet, weil die Kosten um 250 Euro zu hoch waren, deshalb verkürzten wir auf nachmittags und drei Tage die Woche.

Nun hatte sie einen Termin beim AMS, wo sie diesen KV vorlegen sollte. Ihr Berater war nicht da und sie kam zu einer Vertretung. Was musste sie da hören? Dass der Kurs so nicht genehmigt wird, weil er mindestens fünf Wochen zu vier Tagen die Woche dauern muss. Auf die Frage, wie sich das dann mit den Kosten ausgehen soll, meinte der Vertretungsbetreuer nur lakonisch, dass das egal sei, jeder Kurs wird genehmigt, wenn er nicht ein paar tausend Euro (!) kosten würde. Und dass er eh wüsste, dass sich das mit den Kosten nicht ausgehe (?).

Also wurde wieder mal beratschlagt, was man tun kann und dann bot er ihr drei Kurse an.
  1. einen Computergrundkurs (wozu?)
  2. einen Kurs mit dem Inhalt "Auffrischung des Wissens in Deutsch, Englisch, EDV, Mathematik und Allgemeinwissen incl. Praktikum 14 Tage" (für eine 59jährige, die jahrelang in der Führungsebene eines Betriebes tätig war!)
  3. einen Englischkurs (wozu? Soll sie ab jetzt mit den Arbeitern des Betriebes englisch sprechen? Dann müssten die auch in einen Englisch-Kurs! In der heutigen Zeit, wo eh alle Arbeiter nur tschechisch, slowakisch, polnisch und türkisch sprechen ....)
Als sie meinte, das würde alles nicht so recht passen, sie habe eine Einstellzusage einer Firma, die sie anstellen würde, wenn sie das Bausoftware-Programm beherrsche, meinte der nette Herr, er könne sie ja auch vom Bezug abmelden. Dass sie - trotz Termin - eineinhalb Stunden warten musste, sei nur am Rande erwähnt. Außerdem hatte sie während der Wartezeit eine kleine Diskussion mit einem anderen "Bittsteller", der sie daran hindern wollte, an der Tür des Beraters zu klopfen, denn dann "sei der wieder so grantig".

Dieser Ch. H. vom AMS Huttengasse in Wien hat wohl noch nicht mitbekommen, dass er "Kunden" (O-Ton des AMS) vor sich hat und keine Untergebenen, Bittsteller oder Almosenempfänger. Nicht jeder, der um Arbeitslosengeld ansuchen muss, hat sich das selbst ausgesucht und ist absichtlich in diese Notlage geraten!

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