Kaum verfällt man in den Dialekt, vermeinen manche Leute kein Wort mehr zu verstehen. Ein "Wie bitte?" folgt, das ich bestenfalls als "Wos host gsogt?" höre. Dann folgt die Frage "Beherrscht du deine Muttersprache nicht?"
Bittschön, ich rede den ganzen lieben Tag Hochdeutsch, da wird man doch in der Freizeit noch a bissl dialektisieren dürfen? In der Arbeit versteht kein Mensch Dialekt, obwohl mir manchmal schon was rausrutscht, aber es ist tunlichst zu unterlassen. Ja, ich gebe Sprachtraining für Nichtösterreicher, falls es jemanden interessiert.
Mich wundert immer wieder, dass Leute, die schon 20 oder mehr Jahre in Österreich leben, so ihre Qual mit dem Dialekt haben. Einerseits das, andererseits haben sie weniger Probleme, gewisse Körperteile mit Namen zu benennen, die öffentlich kein Österreicher so nennen würde, denn man verwendet sie nämlich entweder nur als Schimpfwort oder während dem dirty talken. Sollte einer meiner geneigten Leser nun nicht wissen, was ich meine, empfehle ich das Aufsuchen des folgenden Links, sogar auf YouTube findet man das, hehe.
Und mancherorts findet man in Wien auch Kebabstandln, bei denen die Besitzer ungeniert in Mundart reden, während sich woanders die "Eingeborenen" dafür schämen und versuchen, ihre breite Aussprache hochdeutsch zu färben, was zumeist dann ziemlich witzig klingt, wenn sich zum Beispiel ein Waldviertler bemüht, á la Oskar Werner rüberzukommen. Ja, sie wollen halt den Hang zum "Feunen" rauskehren. Da wird dann oft der Konjunktiv mit "Ich bräuchte 20 Deka Edamer" strapaziert. Auch habe ich schon gehört, dass der Prädikat-Tod unterwegs ist und Erwachsene die nur unter Kindern üblichen Ausdrücke, wie "Kann ich 10 Deka Salami" verwenden.
Da red ich lieber im Dialekt, oder?
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
3 Kommentare:
i sog da jetz wos. i hob deine gaunzen einträge glesen, oba i bin afoch z'faul zum schreibn, wal es is jo schu spät, wenn'sd auf des datum und die zeit schaust. i hau mi jetzt - na ned über die heiser -sondern in den westfliegel, do wo die bettkraxn steht.
oiso i wünsch da wos, bis zan näxten mol.
;-)
Dat is escht klasse (sacht dä Rheinländer)!!!
Du hast mir aus der Seele gesprochen, aber:
Ich bin, wie ich bin und so rede ich auch, egal, wo ich bin.....
Isch wünsch Dir 'nen schönen Tach
Uschi von: hutliebhaberin
i woa ah zfaul zum schreim, jetzt muass i wieder olles nochhoin ;)
Kommentar veröffentlichen