Während ich ein paar Stunden im Wahllokal zubringe, mache ich mir Gedanken. In letzter Zeit waren ja viele Unzufriedenheitspostings gemacht worden und da ging es hauptsächlich um die Zustände im Aufnahmelager unseres Ortes. Klar gehört das nicht zur Ortspolitik und das Thema ist eher beim Bund daheim. Aber klar ist auch, dass die Zustände hier untragbar sind. Da kann aber der Bürgermeister einen Kopfstand machen, wenn der Bund nicht mitspielt.
Dass aber immer mehr Asylwerber im Lager untergebracht werden, ist auch ihm nicht egal. Doch wie wird sich das auf die Gemeinderatswahlen auswirken? Wird es für die ortsansässige SPÖ Stimmen bringen, wenn er die Angelegenheit als sozial unzumutbar für die Flüchtlinge, wenn diese in einem Massenlager untergebracht sind oder eher nicht? Oder empfinden es die Leute anders, würden sie lieber die Ortsansässigen gesichert sehen?
Es wäre jedenfalls ein Leichtes, an einem Wahlsonntag ihre Stimme zu erheben. Doch die Wahlbeteiligung ist schlecht, gerade mal 45 Prozent haben sich in „meinem“ Sprengel aufgemacht, um ihre Stimme zu vergeben. Sollten so viele Menschen der Wahl ferngeblieben sein, um einen lautlosen Protest zu starten? Wenn ja, dann ist das der dümmste Protest, den ich kenne.
Aber so ist der Österreicher. Raunzen und Sudern und die Unzufriedenheit auf Facebook posten. Wenns dann wichtig wäre, dann herrscht das Motto „Stell dir vor ich könnte was bewirken und dann mach ich nicht mit“. Ich nenne das schlichtweg dumm.
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