Montag, 22. Oktober 2012

Griff ins Sackl

Es gibt Sachen, die wundern mich, manche wundern mich nicht mehr. Dass es wahre Einwanderungsströme in Österreich gibt, wundert mich zB nicht mehr. Auch dass alle wissen, wo sie welche Beihilfe und welchen Zuschuss herbekommen. Auch wundere ich mich nicht darüber, dass es keinen kümmert, woher das Geld kommt. Aber die geistige Einschränkung von Menschen, denen ich etwas erkläre, die wundert mich noch immer, bin ich doch beim Erklären mit einer Engelsgeduld unterwegs.

Einer meiner Schüler regt sich über die Tatsache auf, dass seine Frau die Pension eingereicht hat und diese abgelehnt wurde. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass die Frau - sie ist 44 - noch nie gearbeitet hat (weder hier noch dort wo sie herkam), aber ein schwer behindertes Kind hat und selbst an MS leidet. Schlecht. Aber ob das Voraussetzungen für eine Pension sind? Ich gebe zu bedenken, dass mindestens 180 Monate Versicherungszeit vorliegen müssen, um Pension zu bekommen - und es noch ein paar andere "Kleinigkeiten" zu erfüllen gibt.

Ich ziehe den Vergleich mit den Trümmerfrauen aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, die hatten zwar am Wiederaufbau Wiens gearbeitet und das schwerst, bekamen aber weder Lohn für die Arbeit, noch Pension. Die TN sehen mich staunend an und verstehen nur Bahnhof.

Dann hake ich nach und frage, was sie denn meinen, woher das Geld für die Pension kommt. Sie haben keine Ahnung. Also beginne ich zu erklären, der Knopf geht langsam auf. Doch erst als ich den anderen Vergleich ziehe, dämmerts vollends: “Stellen Sie sich vor, Sie alle hier im Raum - bis auf Sie selbst - haben ein Sparbuch und bezahlen seit Jahren monatlich Geld darauf ein. Sie gehen aber eines Tages auf die Bank, um Geld abzuheben. Sie haben kein Sparbuch? Wie kommen Sie dann auf die Idee etwas abheben zu können?“ 

Na bitte! Endlich haben sie es verstanden.

7 Kommentare:

elisabetta hat gesagt…

Wenn ich ganz ehrlich bin, rege ich mich nur peripher über dieses Thema auf. Warum: ?
Weil es ein Fass ohne Boden ist und unsere Politiker nie und nimmer realisieren, dass das Thema Migration niemals - ich wiederhole - niemals funktionieren wird.
Die Zuwanderer leben in einem selbstgewählten Ghetto - sie wollen in IHREN Kreisen bleiben.
Ausnahmen - je nach Intelligenz Quotient - bestätigen die Regel.

Uta hat gesagt…

Mir ging es aber auch nicht anders, als ich im Ausland war, man freut sich, wenn man Leute trifft die die eigene Sprache sprechen. Auch wenn man die Landessprache relativ gut kann, stößt man immer wieder an die Grenzen, will man über Politik oder auch persönliches diskutieren.

Und "Einheimische" kennen zulernen ist nicht so leicht, wenn diese, schon feste Freundeskreise haben. So finden sich Ausländer schnell zusammen, weil man quasi in der gleichen Situation ist und sich auf gleichem Level verständigen kann.

Und ganz ehrlich, eine großartige Durchmischung von Menschen mit sehr unterschiedlichen IQ ist sowieso nicht so häufig...

Also was ich sagen will, dass Zuwanderer nicht unbedingt den Kontakt meiden wollen...

Ja, Frage mit der Rente ist schon nicht so trivial...Aber welche Gelder wem zustehen...darüber kann ich mich auch nicht aufregen, ich weiß ja nicht wieviel Geld für wirklich sinnlose Dinge verpulvert werden.

elisabetta hat gesagt…

An Uta ;-)
Ich habe mehr als 13 Jahre in Holland gelebt. Zugegeben ein Europäisches Land und in der Lebenskultur nicht so sehr unterschiedlich zu unserem. (Österreich)
Bestätigen kann ich, dass man sich freut Landsleute zu sehen und zu treffen - war damals beim Österreicher Verein in den Niederlanden mit mehrmaligen Treffen im Jahr.
Aber.....ich habe mich auch bemüht, mit den NachbarInnen guten Kontakt zu halten und hatte nebenbei noch das Glück mit einem Holländer verbandelt zu sein.
Seine Familie = meine Familie.
Der gute Wille war immer da.
Ich kenne eine Familie aus der Türkei - sehr liebe, nette Leute.
Sie haben das Haus meines Bekannten gekauft und wir erhielten eine Einladung zum Essen bei Ihnen zu Hause.
Sie werden niemals Österreicher sein und ihre Heimat ist und bleibt die Türkei - auch wenn die Kinder hier auf die Welt gekommen sind. (O-Ton des Familienvorstandes)

Oberansicht hat gesagt…

ich reg mich ja auch nicht mehr drüber auf, nur wundern tu ich mich immer wieder .....

Uta hat gesagt…

Ja, ist schon richtig eine gewisse Aufgeschlossenheit würde man ja erwarten, will man woanders leben.
Die Einstellung ist ja schon wichtig, das hängt ja auch immer davon ab aus welchen Gründen man ins Ausland geht... da gibt es ja schon eine gewisse Bandbreite.

Leider ist es oft so, dass man im Ausland dann auf einmal die eigenen Traditionen und Lebensweisen besser findet.

Ist man wieder zurück, in der Heimat, erzählt man Allen wie toll es dort war wo man vorher gelebt hat...
Grundsätzlich denke ich ist es immer eine Bereicherung, ins Ausland zu gehen und Ausländer da zu haben, auch wenn es nicht unbedingt leicht ist immer Aufgeschlossen zu sein.... und vielleicht zu kapieren, warum sie "Anderen" nicht verstehen, wie das mit der Rente funktioniert :-)...und sich die Mühe machen es so zu erklären dass es alle verstehen...

Oberansicht hat gesagt…

naja, es ist aber echt so, dass es gewisse voraussetzungen gibt, um über dinge nachudenken. dazu gehört eben auch ein mindestmaß an intelligenz - wie schon elisabetta anmerkte. ich bin leider draufgekommen, dass es viel zu viele menschen ohne dieser gibt und dann brauchen wir uns nicht zu wundern ...

Uta hat gesagt…

Diese Leute haben also nicht laut genug HIER! gerufen als die Intelligenz verteilt wurde? Dumm gelaufen.
Es tut mir leid aber auf diesem Thema reagiere ich leicht allergisch, weil...den Kommentar man oder die anderen sind einfach zu blöd hab ich oft genug gehört. Das hat sowas Endgültiges, Hopfen und Malz verloren....

Man kann Dinge tun oder sagen die nicht intelligent sind, man kann uninteressiert sein, ungebildet... gibt sicher noch viel mehr... passiert mir oft genug. Es ist immer sehr schön wenn dann gleich auf die allgemeine Intelligenz geschlossen wird....

Liebe Ursula und auch liebe Elisabetta, Ihr habt es beide überhaupt nicht nötig euch auf diesen Standpunkt zu stellen, auch wenn man manchmal vielleicht verzweifeln mag.