Dienstag, 12. Mai 2009

Rudolf

Muttertagsgeschenk einlösen nennt man das. Ein Blick auf die VBW-Seite zeigte genügend freie Plätze und flugs waren die 50%-Karten für das Musical RUDOLF im Raimundtheater gebucht. Und Wahnsinn, was sich da abspielte. Anscheinend war Gscherdenauflauf. Ist uns noch nie passiert, dass man fast den Weg von der Wallgasse zur Abendkassa nicht fand, weil total blockiert von lauter Teenies mit grellgeschminkten Larven in Abend(!)kleidern. Vor uns stand ein Todesengel um Karten an, was uns schon sehr erheiterte. Im normalen Leben heißt er Murray Grant und saß im Endeffekt dann ein paar Reihen vor uns. Blick auf Besetzungsliste - keine Carin Filipcic als Gräfin Larisch, was wir schon vermutet hatten, da sie auf von uns geschickte SMS und Mail keine Antwort gab (Anna war ja mal ihre Fanclub-Leiterin, deshalb die Aktion mit dem SMS+Mail).

Eine echte Novität: man klatscht nun auch beim Hochgehen des Eisernen Vorhangs? Nun gut, soll sein. Nun Eindrücke. Viele bekannte Gesichter, viele Passagen/Lieder/Kulissen/Kostüme des Stücks erinnern an andere Musicals. Kam mir wie ein Remix aus den vergangenen vor. Bühnenbild ist karg, aber sehr sehr gut beleuchtet, ich muss immer noch staunen, was da so alles mit Lichttechnik geht. Jedenfalls haben wir starke musikalische Parallelen zu Elisabeth gehört, ebenso zu Rebecca und Mozart (haha, ich wusste bis soeben nicht, dass die Musik von Wildhorn ist, ich hatte an Levay gedacht ^^). Lichttechnik war angelehnt an Romeo+Julia und Barbarella, Kostüme an Elisabeth, Romeo+Julia, Jekyll & Hyde und Rebecca, aus letzterem war die Zugszene mächtig ähnlich. An Elisabeth und Jekyll & Hyde erinnerten zB die leichten Mädchen und auch Blondies Anzug scheint der aus Rebecca zu sein, ebenso diese altertümliche Weltkugel. Gabs zu Rudolfs Zeiten eigentlich schon Zippverschlüsse in den Schuhen? Warum wird KFJ eigentlich von einem gebürtigen Dänen dargestellt? Ein echter Wiener hätte da sicher vom Schmäh her mehr gebracht, als der stocksteife Typ, der zwar stimmlich gut ist, aber ansonsten nicht viel Freude brachte.

Der erste Akt ist relativ zäh und schleppend. Auch die Musik kommt nicht so richtig in Schwung.
Uwe Kröger scheint ganz am Anfang ein Wettsingen abhalten zu wollen. Unter dem Motto: "wer ist lauter? Der Sarich oder ich?" - dass ein Profi wie er sowas nötig hat, befremdet mich sehr (aber auch Thomas Borchert hat solche Anwandlungen). Am Ende singt ihn aber die Lisa Antoni fast an die Wand - was mich nicht nur erheiterte sondern auch erfreute. Überhaupt wirkt er wie immer übertrieben, rollt sein RRR wie gewohnt und kann wieder einmal so gar nicht abschätzen, wann er laut oder leise sein soll. Seine Stimme ähnelt immer mehr dem Geräusch einer Kreissäge. Ganz ganz toll ist Drew Sarich, ich liebe seine Stimme und über seine "feuchte Aussprache" habe ich wieder einmal sehr gelacht. Auch Lisa Antoni fand ich toll, sie erinnerte mich allerdings irgendwie an Caroline Vasicek.

Also Anna, es war ein schöner Abend und vielleicht finden wir ja das eine oder andere Mal wieder von den Rockgesängen zu den Musicals. Vor allem, wenn Rudolf doch nicht so gut besucht ist, wie gedacht und es Chancen auf Halbpreis- oder ElfEurokarten gibt. DANKE!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

war gestern auch.
ad schwuwele möcht ich nur sagen, dass er wirklich mal etwas gefühl reinlegen könnte in seine rollen, er singt alles zu brei. egal ob traurig oder lustig, es ist alles gleich. vor allem legt er jede rolle gleich an. man könnte ihn vom gestrigen abend in mozart oder rebecca beamen, das würde gar nicht auffallen. was mich am ende sehr verwunderte, war dass er doch recht viel applaus bekommen hat. anscheinend sind da sehr viele ältere damen da gewesen, die schon schlecht sehen und deren hörapparat dringend neue batterien braucht.

meh hat gesagt…

man fragt sich ... sollte man beim nächsten mal besser auf die töne des herren achten um mit einer kreissäge vergleichen zu können ... oder sollte man weiter geflissentlicherweise dezent der ignoranz derselbigen frönen, im interesse der eigenen ohren ... wahrlich, schwere entscheidung.

aber das mit den ähnlichkeiten ad lévay iss mir irgendwie nicht wirklich ... oder lag es vielmehr daran, daß ich überwiegend gegen die extreme langeweile ... erm ... ankämpfen mußte