Montag, 29. Februar 2016

Aus dem Fenster gelehnt

Sachen gibts, die kanns gar nicht geben.

Meine Leidenschaft für Griechenland, im speziellen für Rhodos, dürfte hinlänglich bekannt sein. Dass sich meine Leidenschaft nicht unbedingt auf die griechische Regierung ausdehnt, stelle ich hiermit wieder einmal klar.

Ich hatte bislang immer Verständnis für die prekäre Lage des Landes, habe auch gespendet und vor allem Hilfsgüter mitgegeben, weils im Land langsam knapp wurde.

Den Rest hat ja schon unsere Bundesregierung erledigt und sich bis dato an sage und schreibe 241 Milliarden Euro beteiligt.

Ich zitiere die ARD: "Griechenland war das erste hoch verschuldete Land, für das die europäischen Partner im Jahr 2010 ein Rettungspaket schnürten. Später folgten ein zweites Rettungspaket und ein Schuldenschnitt. 2015 wurde ein drittes Rettungspaket notwendig. Die in den vergangenen Jahren überwiesenen Notkredite und Hilfen summieren sich bereits jetzt auf rund 241 Milliarden Euro." Der Artikel stammt aus dem Dezember 2015.

Und was muss ich da heute lesen? Tsipras beschuldigt Österreich an der Asylkrise schuld zu sein? Wieso gerade Österreich? Weil wir die Grenzen mit einem Kasperlzaun dicht gemacht haben und alle anderen Länder an der Balkanzone gefolgt sind? Hat nicht zuvor schon Ungarn Grenzzäune gebaut? Haben nicht schon zuvor andere EU-Staaten erklärt, keine Asylwerber mehr aufnehmen zu wollen?

Was ich am Rande zu bedenken geben möchte: Ist diese Beschuldigung nicht für gesamt Griechenland eher  kontraproduktiv? Jahrelang hat die Reisebranche Griechenland bestreikt und keine gscheiten Angebote für Urlaubsreisen nach Griechenland gelegt, GR wurde erst in letzter Zeit wieder "modern", weil anscheinend nun die Türkei und Tunesien "bestreikt" werden. Anstatt dass Tsipras nun froh ist, dass Geld über den wichtigsten Geschäftszweig Griechenlands, nämlich dem Tourismus, hereinkommt, fällt er UNS in den Rücken. Lehnt sich Tsipras da nicht etwas weit aus dem Fenster?

Die Botschafterin aus Wien abzuziehen, war ja schon mal seine erste Tat. Vielleicht bezahlt er ja mal als erstes seine Schulden an uns zurück, dann können wir weiterreden. Aber darauf, dass dies ein Druckmittel wäre, darauf kommt ja unsere Regierung gar nicht. Die lässt sich auch das gefallen.

Aber wird sich das der einzelne österreichische Tourist gefallen lassen?

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