Mittwoch, 24. Februar 2016

Verarsche pur

Egal, ob man nun Pro oder Kontra Flüchtlinge ist. Aber was da im Moment passiert, ist Verarsche pur. Da wird uns weis gemacht, dass wir nun eine Obergrenze haben und heuer nur mehr 37.500 Flüchtlinge aufnehmen werden. Laut einem Bekannten, der bei der Polizei arbeitet, wurde mir versichert, dass wir bereits Ende Februar diese Zahl erreicht haben werden!

Da wird von erlaubten 80 Asylanträgen pro Tag geredet und die Österreicher sind damit zufrieden. Nur kommt jetzt raus, dass diese Zahl nur für den Grenzübergang Spielfeld gilt. Also wäre die Zahl 80 mit der Anzahl der Grenzübergänge zu multiplizieren?

Nimmt man nun diese Anzahl von 80 und multipliziert sie mit 365, ergibt das Ergebnis 29.200. Die Differenz von 8.300 soll wohl die Zahl des erwarteten Familiennachzugs sein? Das kann sich alles nicht ausgehen. Wenn man die Zahl der Differenz wiederum durch die 29.200 dividiert, wäre der rechnerische Nachzug pro Asylwerber 0,28, also keine ganze Person? Erfahrungsgemäß haben Asylwerber entweder gar keine Familie, oder wie im Fall der unbegleiteten Jugendlichen jede Menge, in Form von Eltern und Geschwistern. Im Fall von Familienvätern sind wohl mindestens eine Ehefrau und ein paar Kinder zu erwarten.

Nicht einmal ist mir in einer Trainertätigkeit passiert, dass ich über die Angabe des Nachswuchses schier ins Staunen kam. Fünf bis acht Kinder waren da so der Schnitt.

Da fällt mir eine kleine Begebenheit ein, die beim Erstellen eines Lebenslaufs eines afghanischen Asylwerbers zu Tage kam. Während der acht Wochen im Sprechtraining musste ein Lebenslauf erstellt werden und die Erhebung der Daten begann schon in der ersten Woche. Der Mann gab zu, nur eine Ehefrau (und keine Kinder) zu haben, die er nachholen wollte. Also wurde im Lebenslauf "verheiratet" angegeben, keine Kinder. Nach zwei Wochen bat er mich um Korrektur, weil er doch vier Kinder hätte. Der Lebenslauf wurde ans AMS geschickt. Am letzten Tag des Kurses gestand er mir, dass er zehn Kinder hätte, der Nachzugsantrag war von ihm am Vortag gestellt worden und "daher müsste auch die richtige Anzahl im Lebenslauf stehen". Warum er das nicht gleich angegeben hätte, habe ich ihn gefragt. Er meinte - per Dolmetsch, denn nach sechs Monaten Sprachkurs war er selbst noch immer nicht in der Lage, es selbst herauszubringen (kein Wunder, denn er war so ungefähr jeden zweiten Tag krank, was ihm von einem Arzt mit Migrationshintergrund auch bestätigt wurde - dass er es nicht gesagt hätte, weil er sich dafür geschämt hätte (?).

Was ich damit zum Ausdruck bringen will: was möchte man uns eigentlich mit den Zahlen, die gerade transportiert werden, verkaufen?

Zum Thema: Standard, Österreich, Heute, Kurier, Kleine Zeitung

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