Wer braucht denn schon ein Haustier, frage ich mich schon seit 7 Uhr früh. Ich komme mit geborgten allemal zu Recht. Da gibt es Hunde, die darauf warten, von mir geschnurlt zu werden, die hauen irgendwann aber wieder ab, wenn ich die Streichlerei satt hab oder meine Tasche mit den mitgebrachten Leckerlis leer ist. Spätestens dann bin ich uninteressant.
Dann gibts da Katzen, die unbedingt bei der Terrassentür hereinwollen, jedoch von der mittlerweile angebrachten Gittertüre und meinem Händeklatschen in die Flucht geschlagen werden. Anschließend vergnügen sich die Biester mit meinem Auto, auf dem sie wahre Rutschorgien betreiben. Merke ich täglich an den Katzentapsern und Schleifspuren, ja täglich, ihr habt richtig gelesen. Wenn ich endlich mal bemerken würde, welche es ist, würde ich den Besitzer derselbigen doch glatt zum Autowaschen auffordern.
Und dann wären da auch noch die Hausspinnen, die mir so einmal in der Woche förmlich über den Weg laufen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Hatte ich bisher gedacht, dass diese unnetten Viecher nur in der Übergangszeit zwischen Herbst und Winter ihr Asyl in wärmeren Gefilden - sprich unserem Haus - suchen, unterlag ich einer Täuschung. Was suchen sie nun hier? Was wollte Thekla gestern in der Küche? Nur dasitzen und mich anstarren? Hmm. Es kursiert dieser Tage auch noch ein Mail, in dem vom Nachwuchs der Haustiere die Rede ist, und wenn man keinen Platz dafür hat, möge man wenigstens so nett sein und das Mail an weitere potentielle Haustierfreunde weiterleiten. Bloß, auf dem beigefügten Bild sind keine Kätzchen oder Hündchen samt Muttertier zu sehen, sondern eine ausgewachsene Spinnenmutter mit ihren schätzomative 200 Spinnenkindern. Wäh!
Nun muss ich darauf zurückkommen, warum ich mir bereits seit 7 Uhr früh (!) die Frage mit dem Haustier stelle. Ganz einfach, ich habe ungebetene Gäste - nein nicht in Form der ausgesiedelten Spinnenfamilie - nein, es sind Tauben. Tauben mit frühlingshaften Trieben, die dem Drang nach Nestbau nachgegeben haben und meinen, dies unbedingt und mit pausemlosen GRUGRU in unserem Dachvorsprung tun zu müssen. Und der befindet sich immerhin genau oberhalb meines Schlafzimmerfensters. Was zur Folge hat, dass ich alle Viertelstunden aus dem Bett springen und das gekippte Fenster zuschlagen muss, und das so lange, bis es ihnen zu dumm wird. Und ich hoffe, das ist bald! Denn abgesehen von dem geraubten Schlaf ist da noch die Tatsache, dass sie jede Menge Mist verbreiten. In Form von patschert im Flug verlorenen Zweigen oder ihren netterweise auf meinen tonfarbenen Fliesen placierten Vogelschissen.
Und während ich noch Überlegungen anstelle, ob ich nicht doch noch mal an der Matratze horchen soll, gebe ich einem unstillbaren Drang nach: ich werfe das Fenster nochmal lautstark zu. Grah!
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