Sonntag, 14. November 2010

Da werd ich nachdenklich

Hierzulande und auch sicher anderswo herrscht die Unsitte der Vertuschelung. Ich denke da im Besonderen daran, dass man die Zahlen der arbeitsuchenden Menschen schönt, indem man sie einfach umschichtet, diese Menschen. Man schickt sie etwa in Kurse, die absolut sinnlos sind. Wie sonst kann man es nennen, wenn versucht wird, Männern das Häkeln oder Stricken beizubringen? Und das ist nun kein Scherz, das haben mir zwei Vertreter des starken Geschlechts erzählt. Das sind Männer, die das einfach nicht verstehen können, denn für den von ihnen gewünschten EDV-Kurs zB war kein Geld da. Oder wenn man Bergbäuerinnen, die zu Hause nicht mal einen Computer haben, geschweige denn jeweils einen haben oder benützen werden, in den ECDL-Kurs schickt. Das sind zum Teil Frauen, die kein Handy haben, keinen DVD-Player, ja nicht einmal ein Fernsehgerät - ja sowas gibts noch! Dementsprechend schwer tut man sich mit solchen Menschen im Kurs. Aber es macht trotzdem Spaß, Wissen weiter zu geben.

Nun werden ja mangels vorhandenen Mitteln bereits Kurse gestrichen, etwa ein Drittel wird es 2011 weniger geben. Umso mehr wundert es mich, dass es in Wien wieder einmal anders ist. Dort werden sie ebenfalls reduziert, aber nur die für die Arbeit suchenden. In Wien gibts nämlich eine Tochterfirma des Arbeits.Amtes, die den Firmen förmlich die Türen einrennen, um ein spezielles Angebot zu machen, nämlich die Angestellten zu schulen, das fällt dann unter Arbeits.Platz.Sicherung. Dafür ist Geld da? Und wieder einmal weiß keiner, dass es da um eine Tochterfirma des oben erwähnten Amtes geht und in welchen Topf da eigentlich gegriffen wird.


Viel anders ist es auch in Niederösterreich nicht, da tritt noch seltsameres auf, da wird zB nirgends laut darüber gesprochen, dass es einen aus dem Jahr 2008 stammenden Bescheid des Landes NÖ gibt, der erlaubt, dass die Kommunen über die Caritas Asylwerber aus dem Flüchtlingslager Traiskirchen beschäftigen können. Die Asylwerber erhalten dafür einen Stundenlohn von 3€ (! fällt das nicht schon unter Ausbeutung? !). Diese Menschen werden dann etwa im Stadtgartenamt oder am Bauhof beschäftigt und verrichten sogenannte "niedere" Dienste. Was daran nachdenklich stimmt? Eben die Arbeitslosenzahlen und die Tatsache, dass die Asylwerber nicht einmal gesundheitlich durchgecheckt werden. Im vorliegenden Fall gibts da einen Mann, der gerade einmal vor vier Tagen den Fuß über die Grenze nach Österreich gesetzt hat und bereits für eine Gemeinde arbeitet. Abgesehen davon, dass das Arbeitsamt den bei ihnen registrierten Personen keine Arbeit verschaffen kann (vor allem nicht so schnell), bleibt da auch noch das Risiko, dass die frischt Zugereisten auch an offener Tuberkulose oder sonstigen ansteckenden Krankheiten leiden könnten und sogar vielleicht eine Epidemie auslösen könnten. Macht das Sinn? Dass diese Leute bereits in den ersten Tagen eine ECard erhalten und aus unserem Gesundheitssystem schöpfen, wird den maroden Krankenkassen auch nicht helfen. Naja, wir hams ja. Noch. Davon, dass wir ins System einzahlen dürfen und dann immer mehr Untersuchungen und Medikamente aus eigener Tasche bezahlen müssen, brauchen wir ja gar nicht reden .....

2 Kommentare:

Sternfänger hat gesagt…

Auch schon gehört von dem Asylw., der erst 4 tage in Österreich ist und schon arbeitet. Er wird vermittelt, während Tausende keinen Job bekommen. Bevor nun wider irgendein Klugscheißer herkommt und feststellt, daß ein Österreicher diese Arbeit nicht genommen hätte: ich kenne mind. 10 die es getan hätten!

Oberansicht hat gesagt…

:(