Freitag, 15. Juli 2011

Kleine Wirtschaftskunde

"Brüsseler Rettungsschirm"
Es ist ein trüber Tag in einer kleinen irischen Stadt. Es regnet und alle Straßen sind leer gefegt. Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden und alle leben von Krediten.

An diesem speziellen Tag fährt ein reicher deutscher Tourist durch die Stadt, hält bei einem kleinen Hotel und legt einen 100 €-Schein auf den Tresen an der Rezeption. Er sagt dem Eigentümer, dass er die Zimmer inspizieren möchte, um vielleicht eines für eine Übernachtung zu mieten.

Der Eigentümer gibt ihm einige Schlüssel und als der Besucher die Treppen hinauf gegangen ist, nimmt der Hotelier den 100 €-Schein, rennt zum nächsten Haus und bezahlt seine Schulden beim Schlachter.
Der Schlachter nimmt die 100 €, rennt die Straße runter und bezahlt den Schweinezüchter.
Der Schweinezüchter nimmt die 100 € und bezahlt seine Rechnung beim Futter- und Treibstofflieferanten.
Der Mann bei der Bauern Co-op nimmt den 100 €-Schein und rennt zur Kneipe und bezahlt seine Getränkerechnung.


Der Kneipenwirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Prostituierten, die auch harte Zeiten hinter sich hat und dem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit gegeben hatte.
Die Prostituierte rennt zum Hotel und bezahlt die ausstehende Zimmerrechnung mit dem Geld.
Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen, damit der wohlhabende Reisende nichts bemerken würde.

In diesem Moment kommt der Reisende die Treppe herunter, nimmt den 100 €-Schein und meint, dass die Zimmer ihm nicht gefallen.

Er steckt das Geld ein und verlässt die Stadt. Niemand produzierte etwas. Niemand verdiente etwas. Wie auch immer, ist nun die Stadt ohne Schulden und man schaut mit großem Optimismus in die Zukunft. Und dies ist das System, wie das EU Rettungspaket funktioniert.

So, jetzt wisst Ihr Bescheid !

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