Samstag, 8. Mai 2010

M.u.t.t.e.r.t.a.g.

Manchmal frage ich mich, was in "Menschen" vor sich geht. Ich sage bewußt nicht das Wort Mann, denn in dem Fall, von dem ich erzählen möchte, spielen auch zwei Frauen mit. Frauen, die sich genauso mitschuldig gemacht haben wie dieses Schwein von Mann in der Geschichte.

Es geht um ein junges Mädchen, das sehr viel Aufmerksamkeit braucht, das sich den ganzen Tag lang immer irgendwie einbringen muss. Mit Kommentaren, kleinen Geschenken, mit Dingen, die sie gefertigt hat. Eigentlich nervt sie mit diesen Aktionen sehr, sie stört und es ist offensichtlich, dass sie versucht, sich immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Mittlerweile weiß ich, warum sie das macht, warum sie diesem Zwang, sich hervortun zu müssen, immer wieder nachgeben muss: es ist wie ein Schrei nach Aufmerksamkeit und nach Liebe. Sie arbeitet - wie ihre Kollegen auch - an einer Präsentation über sich oder ihre Umgebung. Und da kommt Fürchterliches zu Tage. Vom Zusehenmüssen bei Geschlechtsakten ist die Rede und von blutiger Unterwäsche. Und vom nicht-auf-ihrem-Po sitzen können. Von ungehörten Sätzen und Hilferufen an die eigene Mutter und später an die Stiefmutter, die beide "diskret" weghörten und wegsahen, wenn etwas mit dem Kind geschah. Das Mädchen erzählt davon, wie sich der eigene Vater an der anfangs fünfjährigen Tochter verging, es erzählt von dem Vater, der sein eigenes Kind immer wieder anal vergewaltigte.

Ich bin verzweifelt und es geht mir nicht aus dem Kopf. Aber wie verzweifelt muss dann erst das Mädchen sein? Die Sache quält mich und meine Ratlosigkeit steht vor mir wie eine Mauer, macht mein Hirn voll und auch wieder leer, ich weiß nicht wie ich helfen soll. Sie in den Arm nehmen? Sie trösten? Sie hat die Geschichte anfangs so formuliert, dass man glauben könnte, sie spräche von einer anderen, doch im Laufe der Erzählung wird klar, dass es um ihre eigene Person geht. Um jemanden, der zutiefst verletzt ist, jemanden der manchmal keinen Ausweg sieht. Um wen, der das Geschehene nicht vergessen kann. Wie denn auch?

Und dann höre ich im Radio von einer Psychologin den Satz "Zu mir kommen Eltern, die nicht mehr weiter wissen, weil sich die Kinder nicht benehmen können". Es geht um Kinder, die unruhig sind und ihre Umwelt terrorisieren. Vielleicht sollte man nachgraben und erforschen, was in diesen Familien passiert ist. Nicht immer sind pädophile Priester daran schuld, wenn Kindesmissbrauch passiert. Manchmal war es auch der eigene Vater. Und meiner Meinung nach auch die Mutter, die sich fleißig im Wegschauen und Weghören geübt hat. Braucht sich keiner wundern, dass manche Leute die Kastration für solche "Väter" verlangen. Was aber bloß kann man sich für solche "Mütter" wünschen?

Ich jedenfalls wünsche in diesen Sinne bereits heute "einen frohen Muttertag".

1 Kommentar:

KM hat gesagt…

kastration bedeutet ja wohl daß diesen untieren due gesamte lust genommen wird. daß sie niemals mehr schaden in der form annehmen können. aber den frauen? ich muß beistimmen, was könnte man denen wohl .. aaargh