Freitag, 6. Januar 2012

Dreikönigstag

Es gibt Tage, da muss man furchtbar viel nachdenken. Das hat anscheinend bei mir schon nachts begonnen. Ich wurde um 1.30 h wach und schlief erst um ca 6.30 h wieder ein. Dementsprechend zach war dann das Aufstehen.

Vormittags wurde ein bissl gekocht und wieder mal alles in den Korb geräumt, um die Eltern zu beglücken. Dann gings auf nach Wien, wo ich zu allererst einen Onkel im Krankenhaus besucht habe, der ziemlich krank ist und auf einer Onkologieabteilung liegt. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, war im Oktober. Da war er zwar nicht mehr frisch und munter, sondern relativ still, oft wirkte er grantig und ich hatte damals schon den Gedanken, dass irgendwas mit ihm nicht stimmt. Jetzt wissen wir, dass Krebs in mehrfacher Form zugeschlagen hat. Er ist kraftlos, desorientiert, alles ist furchtbar traurig. Was er von seiner Krankheit weiß, ist nicht herauszubekommen, es kommt kein gscheites Gespräch zu Stande. Und wieder einmal ist hier der Fall eingetreten, dass Aufgabenteilung im Haushalt nicht das Wahre ist. Seine Frau kümmerte sich um die Belange im Haushalt, alles andere war sein Revier. Was zur Folge hat, dass sie weder den Code für den Bankomat weiß, noch auf seinem Konto zeichnungsberechtigt ist. Nicht einmal den Pin fürs Handy weiß sie, geschweige denn den Puk. Und sie hat auch keine Ahnung, wo der sein könnte. Auf diesbezügliche Fragen gibt er keine Antwort, weil er verzweifelt versucht, das mittlerweile simgesperrte Handy in Gang zu bringen.





Beim Verlassen des Krankenhauses wundere ich mich über eine Rampe, die nur über zwei Stiegen reicht und frage mich, was ein Rollstuhlfahrer nach der Überwindung derselben dann mitten auf der Stiege weiter tut.





Auch über die neue Silhouette des Wiener Westbahnhofes bin ich verblüfft.



Der Papa wartet inzwischen schon vor dem Haus, mein Handy ist wegen dem Krankenhausbesuch auf lautlos geschaltet. Dementsprechend friert er schon, als ich hinkomme und ihn auflese um auf die Bank zu fahren. Ich muss ihm zeigen, wie man diesen komischen Automaten dazu bringt, einen Kontoauszug auszuspucken und auch wie man Überweisungen damit aufgibt. Zu Hause finde ich die Mama relativ gut drauf vor, da kommt wieder Freude auf.

Beim Heimfahren halte ich auf der Brücke am Grünen Berg und versuche mich in nächtlichen Fotos - aber irgendwie hab ich heut keine Hand dafür, bzw fehlt mir auch der Nerv, die Kamera in der Stockdunkelheit besser einzustellen.

2 Kommentare:

elisabetta hat gesagt…

Nein, diesen Beginn des neuen Jahres, den wünscht man sich nicht wirklich. Arg ;-(((

Oberansicht hat gesagt…

naja, es wurde schon am ende des alten publik. so gesehen .... ;)