Freitag, 18. Juni 2010

Selbst. Sicher. ;)

Spontane Rhetorik, optimales sprachliches und optisches Auftreten, Atmung und intensives Stimmtraining, wichtige Sprachregeln und Körpersprache (Mimik, Gestik, Blickkontakt).
Eckpfeiler des Seminars „Selbstsicher auftreten“ von Barbara Denkmayr im Nationalpark Neusiedlersee.
Die Grundlagen der Kommunikation mit Schwerpunkt Sprechtechnik sind Hauptthema, es geht um Vokale, Vokalansätze, Diphtonge, aspirierte Konsonanten, Schwalaute und um die Sprachregeln nach Theodor Siebs.
Von erlaubten und unerlaubten Bindungen ist die Rede, also davon dass, sobald ein Wort mit einem Vokal beginnt, sauber angesetzt werden muss. Und dass Bindungen erlaubt sind, sobald kein Vokal folgt. Was das bedeutet? Dass zB das Wort „ersuchen“ in einem Zug ausgesprochen wird, jedoch das „er/innern“ abgesetzt.
Alles klar?

Wir plagen uns mit Zungenbrechern, wobei ich den befürchteten „Max wachst Wachsmasken. Was wachst Max? Wachsmasken wachst Max“ zugewiesen bekomme, der mir die Zunge nicht nur bricht, sondern auch noch spragelt. Überhaupt habe ich hier so meine Probleme mit einigen Sachen.

    Mittagessen - alles vom Buffet - selbst angerichtet ..... :(

Anschließend folgt eine Analyse der Stimme, bei der wir einen kurzen Text ins Mikrophon sprechen dürfen, das wird uns dann vorgespielt, um anhand daran gewisse Fehler aufzuzeigen. So erfahre ich, dass ich Probleme mit dem "EI" und dem "AU" habe, das "R" manchmal verschlucke, aber allgemein eine warme, sympathische Stimme habe. Dass ich mehr mit Betonung und Lautstärke spielen könnte und unbedingt Pausen und Effekte einbauen muss.

Danach müssen wir eine 2-3 minütige Rede zu einem von drei Themen vorbereiten. Die Themen lesen sich schon schwierigst und bereiten uns ziemliches Kopfzerbrechen:
  • Was sollen Schafe zählen, wenn sie einschlafen wollen
  • Soll es gesetzliche Nahrungsmittelbeschränkungen für übergewichtige Kinder geben
  • Ist Schminke der Schleier des Westens
Bei der Präsentation der Rede fühle ich peinliche Momente fast schon körperlich und ich fühle auch alle Augen auf mir. Mein rechter Fuß steht in „Fluchtstellung“ und ich scheine beim Sprechen immer schneller zu werden. Wie wenn ich es schnell hinter mich bringen möchte (ist ja auch so *lach")

Nach der Erkenntnis, dass Sprache auf der Zunge zergehen soll, dass man sein Publikum abholen soll, dass man argumentieren, wiederholen, überzeugen soll, dass eine Rede Mimik und Gestik braucht und einen Höhepunkt, geht’s wieder zum Essen.

  

Diesmal haben wir Glück mit dem Hotel und der Verpflegung. Hier ist es nicht nur viel schöner und sauberer als im Seminarhotel von letzter Woche, es gibt auch ausreichend Personal, wenngleich auch fast alle aus Ungarn zu stammen scheinen, was uns zu der Annahme führt, dass in Grenzgebieten die Zuwander- oder Einstellquote ungleich höher als im Mittelland sein muss. Da einige von uns aus dem Sozialbereich stammen, wird diese Annahme auch abends munter durchdiskutiert. Was aber - nicht nur mir - klar ist: der Dialekt ist schon irgendwie .... sexy? (Und ich rede NICHT von den KellnerINNEN!)

Das einzige was hier nicht hinhaut, ist die Internetverbindung. Und der mobile Stick befindet sich im Täschchen der studierenden Tochter.

Abends und nachts beim Achterln wurde auch noch über anderes fleißig diskutiert, es wurden Banalitäten und Intimitäten ausgetauscht, einer drängte uns gefühlte Stunden seine sexistischen Witze auf, was nicht nur mich, sondern sogar auch seine gleichgeschlechtlichen Kollegen an den Rand der Verzweiflung trieb. Durch meine Vertrauen erweckende Art erfuhr ich wieder einmal viel zu viele Dinge, die mich eigentlich nichts angehen und die mich auch gar nicht interessieren. Zwischen der Frage, ob ich die Beichttante der Nation bin oder wo die versteckte Kamera wohl sein könnte, hänge ich im luftleeren Raum und hinterfrage, was wohl im Leben des - nicht einmal so schlecht aussehenden - Mannes schief gelaufen sein mag. Die Frage bleibt offen, warum mir ein (bis vor einigen Stunden) unbekannter Mann die Libidoprobleme seiner Partnerin offenlegt, bzw sogar schon aufdrängt - und seine eigenen noch dazu. Zwischendurch die seltsamen Erzählungen, die der Typ einfach nicht stoppen will, egal was wir einwenden. Ich frage mich, ob ich nicht doch noch ein Psychofritzen-Studium angehen oder nur einfach vielleicht Wirtin werden soll. Letztere müssen sich ja auch immer die Probleme ihrer Gäste vorkauen lassen xD

Fortsetzung folgt!
(verfasst am 20.6.2010 um 01.33h)

10 Kommentare:

profiler hat gesagt…

was ist am namen wirsing falsch? :-)

Oberansicht hat gesagt…

;-) ich glaub eh nichts, aber er kommt mir so piefkonisch vor. gibts da kein gebräuchliches österreichisches synonym dafür? oder sagen wir einfach nur kelch oder kööööch dazu? ich bin mir eh bewusst, dass sich das in der karte nicht so gut ausmacht :-))))

profiler hat gesagt…

naja...
niemand im ganzen deutschsprachigen raum sagt zu erdbeeren "ananas", ( wirft in mir die frage auf was ich sagen muss wenn ich tatsächlich eine ananas bestelle?)ausser im äussersten osten österreichs, mit paradeisern und tomaten ist es ähnlich...

Oberansicht hat gesagt…

das mit der ananas habe ich mich auch schon des öfteren gefragt. aber meine mama sagt zb immer ananaserdbeeren :-)
und: paradeiser sagt man nur im osten??? mhmhm ....

profiler hat gesagt…

soll ich das auf den fotos abgebildete "essen" genauer analysieren? magst :-)

Oberansicht hat gesagt…

ja bitte. auf das bin ich schon gespannt *.~
.... weil: ich hab ja noch nicht viel dazu gesagt :D

profiler hat gesagt…

also....
ich beurteil jetzt nur das was ich auf den fotos sehe und daraus erkennen kann. das soll jetzt keine kritik sein, sondern eher eine sachverhaltsdarstellung.

die vorspeise ganz unten ist eindeutig restlverwertung. dürfte irgendein schweinsrücken in einem teigmantel sein und von einem vorangegangenen buffet übrig geblieben sein. "tournedos" werden im allgemeinen aus dem filet geschnitten, das auf dem foto sind ein stück beiried und ein stück huft. die röstinchen sind ein stk-fertigprodukt.
der broccoli dazu ist auf jeden fall zu weich gekocht evt. auch tk ware.

die topfennockerl mit den gatscherdbeeren haben den namen nicht verdient, jedenfalls schauts schon picksüß aus.

das gemüse zu dem medaillon ist eindeutig eine tk- fertigmischung, die kroketten sowieso....

sauce dünn und ohne substanc, eher packlnachhilfe...

der wirsingknödel schaut ein bisl patzig aus und ist mit sicherheit ein fertigprodukt, die sauce dazu ein bisl ein pampf...

der ananaskuchen und der rummond haben rein optisch gesehen bestenfalls hausfrauenniveau.

der salat vom buffet ist ein bisl heftig, schwarzwurzeln tk ware, schaut jedenfalls nicht appetitlich aus.

das stroganoff hat den namen auch nicht verdient, bestenfalls ein zwiebelfleisch. potatoe wedges dazu finde ich eine frechheit, gemüse wieder eine tk fertigmischung. der reis :-)))))

das dessert kann ich nicht wirklich beurteilen, schaut aber auch nach fertigprodukt aus, weil die konsistenz bei dem zweifärbigen mousse genau gleich ist.

zu vervollständigung:
ich weiss, dass es so mancher küchenchef schwierig hat, aufgrund eines engpasses beim personal, mangelnde fachkräfte, druck von der geschäftsleitung, kostensituation etc. dennoch kann man auch mit geringen mitteln ordentlich kochen und nicht nur sackln aufreissen...

sorry für den langen kommentar, wems nicht interessiert muß es eh nicht lesen

Oberansicht hat gesagt…

so ganz pack ich deine analyse jetzt aber gar nicht. ich meine damit: ich hatte es vor mir stehn und habs gegessen - du nicht (!) und das was du schreibst, ist größtenteils das, was ich dort schon als kommentar abgegeben habe. ich habe einige sachen übrigens nur von nachbartellern abfotografiert ....

das vorspeisige ganz unten war ein schweinslungenbraten im erdäpfelmantel, hab mich zuerst noch gewundert, wie das hält, aber schon beim anrichten ist es mir zerfallen :)

die "tournedos" waren mir schon suspekt, daher standen sie auch unter anführungszeichen. wir haben sie auf "torpedos" umgetauft. beim rest geb ich dir ebenfalls recht, nur genau der broccoli war gar nicht soo arg zerkocht wie ein anderer ;-)

die topfennockerln waren mehr grießnockerln - so richtig harte, die haben mich amüsiert.

zum medaillon sag ich gar nichts, ich habe nämlich vergessen, es ebenfalls unter anführungszeichen zu setzen, der rest ist schweigen - vor allem die sauce, die packlige, glibbrige. und ich "steh eh so" unbedingt auf tunke zum panierten :D

der knödel schaut nicht nur patzig aus, er wars auch, eigentlich war er sogar sehr pickert.

der ananaskuchen schmeckte nicht so schlecht, nur viel zu süß; der rummond war geschmackstechnisch leider nicht zuzuordnen. nach rum hat er auf jeden fall auch nicht geschmeckt.

der salat schaut nicht appetitlich aus? liegt das an meiner anrichtetechnik oder an der zusammenstellung? oder daran, dass die kartoffeln schon richtige trümmer sind? ich nehme kartoffeln in der größe höchstens für an schmarrn, wo ich sie nach dem braten dann noch zerdrücken kann :P

beim stroganoff bin ich auch bei dir, geschmeckt hats aber gut. rest: genau wie du schreibst, haha.

das dessert war nicht beurteilbar. das mascarpone-dings hat nur nach schlagobers geschmeckt, das zu butter gerührt war und das andere war leider auch nicht unbedingt so der geschmacksbringer.

ich engagiere dich als fernanalytiker - he du bist echt gut :-)))))

profiler hat gesagt…

:-)

Oberansicht hat gesagt…

:-)) unglaublich ...