Mittwoch, 2. Juni 2010

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Sprachlosigkeit hat sich breit gemacht. Zugenähter Mund, doch die Hände sind ungefesselt und die Finger wagen einen Versuch, das zu tippen, was in den letzten Tagen passiert ist. Vielleicht ist es danach verarbeitbar oder leichter zu verstehen, wenn es von der Seele geschrieben ist.

Die Vorgeschichte, ja da war eine Vorgeschichte, über die ich mit großer Überwindung geschrieben habe. Das aber auch nur, weil mein Zorn so groß war. Und nun zweifle ich am Gehörten, weil wieder so viel geschehen ist. Es war ein Vortrag zum Thema Gewalt in der Familie, bei dem - wie in allen zuvor gelaufenen Vorträgen - ein bestimmter Film gezeigt wurde. Der Film war bis jetzt immer gut aufgenommen worden und diente als Diskussionsgrundlage. Viele der Frauen, denen er gezeigt wurde, kannten so etwas nicht, Gewalt in der Familie und die vielleicht auch noch gepaart mit Mißbrauch. Wir sahen oft betroffene Gesichter, wir hörten viele Fragen und versuchten zu antworten oder manchmal auch zu helfen.

Auch diesmal war es so, die Gruppe sah und hörte aufmerksam zu, arbeitete und diskutierte fleißig mit und dann gingen alle nach Hause. Dachten wir. Zwei gingen nämlich zu der Institution, die ihnen die Teilnahme an dem Vortrag möglich gemacht hatten, um sich zu beschweren. Aber nun kommts dick: die eine erzählte, es wäre ein Brutalo-Film gezeigt worden und die andere beschwerte sich, weil ein Pornofilm vorgeführt wurde. Beides war nicht der Fall, es war ein Dokumentarfilm, der bei vielen ähnlichen Vorträgen als Arbeitsmaterial dient.

Was so seltsam an der Sache ist: die Beschwerdeführerin hat an mehreren Tagen vor der Filmvorführung in der Gruppe mehrmals mit Schilderungen (die keiner hören wollte) geprahlt, in denen sie genau beschrieb, wie "hart" sie es täglich vor dem Frühstück brauche, sonst könne der Tag nicht gut beginnen. Und es ging auch darum, wie sehr sie aufs feste anfassen oder sogar fesseln stehe und dass sie und ihr Freund auf die derbsten Pornos stehen.

Meine Zweifel gehen nun in die Richtung, dass das Gehörte, die Geschichte von dem berichteten Missbrauch vielleicht gar nicht stimmen könnte. Dass alles erfunden war, um Aufmerksamkeit zu erregen. Denn wie kann man einerseits mit Erlebnissen aus dem intimsten Bereich des Lebens prahlen, die andere gar nicht gut finden, ja nicht einmal hören wollen und andererseits eine Beschwerde einreichen, wenn zur Aufklärung dokumentiert wird, was in Familien gewaltmäßig vonstatten gehen kann ..... :(

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